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Pressestimmen
"'Schlesiens Wilder Westen' - ein großer Dokumentarfilm
von Ute Badura "Die Vertreibungen während des Zweiten Weltkrieges werden
bis heute zumeist nur aus dem nationalen Blickwinkel der jeweiligen
Betroffenen betrachtet. Der Film "Schlesiens Wilder Westen" durchbricht
diese Sicht. (...) 'Schlesiens Wilder Westen' ist ein ruhiger Film,
der ohne Kommentare auskommt. Die Erinnerungen der früheren und heutigen
Bewohner von Kopaniec, der bis 1945 Seifershau hieß, kommentieren sich
selbst. Das Leid der einen wird nicht gegen das der anderen aufgewogen.
Statt dessen illustrieren die Aussagen einfacher Menschen den verhängnisvollen
Verlauf der Geschichte." "(...) schwierig ist es mit der Heimat. Ist sie Tradition?
Geschichte? Ort? Gefühl? Kann man sie verlieren? Eine neue gewinnen?
Antworten gibt es kaum. Um so wichtiger ist es, nachzuhaken, diesen
Begriff einzukreisen... Einkreisen- genau dies tut ein stiller, poetischer
und gerade darum großer Dokfilm von Ute Badura." "Subtil interessiert sich Badura für das Heimatgefühl
der Polen und der Deutschen, für ihre Erinnerung aus der Ferne und ihre
Erfahrung von Ohnmacht. Es ist ein ruhiger, abgeklärter, auch ohne Kommentar
überaus einfühlsamer Film, der nie versucht, diese Geschichte zu instrumentalisieren.
Badura nimmt die Irritation der Polen über die Besuche der alten Deutschen
ernst, leise Vorurteile auf beiden Seiten, die Traumata der polnischen
und der deutschen Vertriebenen." "Der Film wirft auch grundsätzliche Fragen auf: Heimat,
wo liegt sie? Zuhause sein, was ist das? Ute Badura hat ihren Dokumentarfilm
einen Heimatfilm genannt und das brisante Thema durch die Augen der
Protagonisten betrachtet. Die Wunden, Brüche und Verwerfungen der Geschichte
werden weder parteiisch noch moralisch genommen, sie werden durch die
Berichte der Betroffenen nachvollziehbar." "...auch junge Leute treten in diesem ‚Heimatfilm'
auf, der sich eines Off-Kommentars enthält. So dient der auf deutsch
Seifershau genannte Ort im schönen Riesengebirge als Vehikel, um unaufdringlich
den Begriff ‚Heimat' zu reflektieren und seine Bedeutung für Identität
und Gefühlshaushalt des Menschen. Und als Beispiel für die allgemeine
Verrohung im 20. Jahrhundert, das nicht zuletzt eines der ‚ethnischen
Säuberungen' war." "Ute Badura hat einen eindringlichen Film gedreht, den
die sorgfältige, ruhige Kameraführung ebenso auszeichnet wie die respektvolle
Aufmerksamkeit für die Geschichten der Bewohner." "Ute Badura hat mit ihrem ‚Heimatfilm', wie sie ihn
nennt, ganz unsentimental ein Kapitel Zeitgeschichte erkundet, von dem
"die meisten Leute in Europa nicht wissen" was passiert ist und warum.
Mit sensiblen Interviews ehemaliger und deutscher Einwohner und mit
stimmungsvollen Bildern vom Malerischen der Landschaft, das die immer
währende Sehnsucht nach dem birgt, was man Heimat nennt. Ein sehenswerter
Film auch deshalb, weil er nicht mit der Trommel von Vertriebenenverbänden
eine Wunde der Zeit offen legt." "Ute Badura ist ein eindrucksvoller und ergreifender
Film gelungen. Er macht betroffen durch die Ehrlichkeit der Erzählungen,
die bei den Deutschen wie bei den Polen voller Emotionen sind - aber
niemals voller Hass."
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